Europa

Amalfiküste – Bella Italia: Ich komme wieder!!!11 Minuten Lesezeit

Amalfiküste Italien Blick aufs Meer

Jetzt wäre es soweit. Ich wäre schon da. In Italien. An der Amalfiküste. Ich wäre planmäßig in Neapel gelandet, hätte meinen Shuttlebus gesucht und wäre bestimmt schon in meinem Hotel in Sorrent angekommen. Und dann hätte ich eine schöne Woche rund um Sorrent verbracht. Mit einer Führung durch die Ausgrabungen von Pompeji und Herculaneum, einem tollen Tag auf Capri und jede Menge Dolce Vita oder auch Dolce far niente.

Aber daraus wird ja in diesem Jahr nichts. Der Flug ist schon verschoben auf Oktober und das Hotel ist auch storniert. Ich drücke uns allen die Daumen, dass nicht alle Reisepläne für dieses Jahr ins Wasser fallen. Das soll jetzt keiner dieser Corona-Posts werden, von denen ich glaube, dass es schon genügend gibt. Aber trotzdem verzichte ich lieber ein Jahr auf meinen Urlaub im Ausland und begnüge mich mit Balkonien, als dass wir diesen Virus (oder auch dieses Virus) nicht in den Griff bekommen. Und das war jetzt auch schon mein Beitrag zu Corona.

Ich war aber schon einmal an der Amalfiküste und ich will da auch wieder hin, daher nehme ich die Blogparade „Italien, ich komme wieder“ von meinen Bloggerkolleginnen Barbara von Reisepsycho und Ilona von Wandernd zum Anlass und träume mich noch einmal in diese schöne Ecke Italiens.

Die schönsten Orte an der Amalfiküste

Positano

Ihr müsst Euch die Amalfiküste wie ein Felsplateau-Streifen an der Küste vorstellen. Da ist nicht viel Platz. Deshalb sind die Orte entweder klein oder in die Höhe gebaut. Jetzt nicht wie in den Metropolen mit Hochhäusern zugebaut, sondern kleine Häuser, die den Hang hoch wachsen.

Eindrucksvolles Beispiel dafür ist Positano. Das seht Ihr am besten, wenn Ihr Euch vom Wasser nähert, also mit der Fähre. Einen anderen Hafen gibt’s in Positano nicht. Keine schicke Marina mit horrend teuren Motoryachten und Segelbooten. In Positano könnt Ihr Euch höchstens mit dem Dinghi absetzen lassen.

Oder Ihr nehmt halt die Fähre. Es gibt vor allem in den Sommermonaten diverse Fährverbindungen nach Positano. Ihr könnt in Amalfi, Sorrent oder auch von den Inseln Capri und Ischia nach Positano starten. Und natürlich gibt’s auch eine Verbindung von Neapel nach Positano. Hin- und Rückfahrt kosten etwa zwischen 20 und 50 Euro. Kommt immer drauf an, welche Strecke und zu welcher Zeit Ihr bucht.

Was könnt Ihr machen in Positano? Naja, soviel gibt’s nicht zu erleben. Ihr könnt die Stadt „erlaufen“ und wenn Ihr mal den Hang hinauf lauft, dann habt Ihr quasi von überall einen tollen Blick auf das Meer.

Ravello

Oder der Ort liegt direkt weiter oben. Wie Ravello. Es gibt wohl einen Weg von Atrani nach Ravello. Denn wenn man es sich genau anschaut, dann liegt Ravello direkt über Atrani. Aber der Weg ist echt steil. Wenn ich den gehen würde, dann nur runter und nicht rauf.

Für rauf gibt es ja den Bus. Noch mal kurz zum Autofahren an der Amalfiküste: klar könnt Ihr dort fahren. Das Problem sind nur die Parkplätze. Es gibt nämlich so gut wie keine. Also macht es auch keinen Sinn. Die Laune ist ja direkt im Eimer, wenn Ihr erst stundenlang nach einem Parkplatz suchen müsst.

Zurück zu Ravello…es gibt zwei Villen, die Ihr Euch anschauen könnt. Der Bus hält am Dom und dort liegt die Villa Ruffolo. Als ich in Ravello war, strömten mehr als die Hälfte der Fahrgäste im Bus in die Villa Ruffolo. Ich hatte mir aber vorher die Villa Cimbrone ausgesucht.

Gartenparadies mit Wahnsinns-Aussicht

Um zur Villa Cimbrone zu kommen, müsst Ihr noch ein paar Höhenmeter überwinden. Die Anstrengung lohnt sich aber. Und dann kommt Ihr da oben an, geht durch das massive Holztor, bezahlt den Eintritt und steht in einem Wahnsinns-Garten.

Die Villa selbst ist heute ein luxuriöses Hotel, aber der Garten ist ein Traum. Es blüht überall, alles sehr gepflegt und das Highlight ist die Terrasse der Unendlichkeit. Ihr steht da und schaut auf das Thyrennische Meer. Ich hätte da ewig bleiben können. Da müsst Ihr hin.

Ich kann Euch gar nicht beschreiben, wie phantastisch dieser Garten und die Aussicht sind…

Daher…schaut Euch den Imagefilm der Villa Cimbrone empfehlen. Habe ich mir gerade angesehen…Wahnsinn!

Atrani

Meine Entdeckung an der Amalfiküste war Atrani. Ich hab mich verliebt. Klitzeklein und auch nur 900 Meter entfernt von Amalfi, aber das komplette Gegenteil. Amalfi ist quirlig und laut, Atrani ist ganz leise und beschaulich. Seit 2016 ist Atrani die kleinste Gemeinde Italiens.

Sehenswert ist die Kirche Santa Maria Maddalena. Die habt Ihr bestimmt schon mal gesehen. Sie steht in Atrani an wirklich prominenter Stellen: direkt am Viadukt der Amalfitana. Ihr habt bestimmt auf Fotos schon mal die grün-gelbe Majolika-Kuppel gesehen. 

Es gibt sogar einen Dom in dem mini-kleinen Atrani: San Salvatore de Birecto (oder San Salvatore de Bireto). Diese Kirche ist uralt, etwa aus dem Jahr 940. Es heißt, dass hier die Dogen der Seerepublik Amalfi gekrönt wurden. Damit hat dieser Dom definitiv eine Geschichte.

Hotels gibt es kaum. Ich habe mich damals ein einem wunderschönen alten Palazzo eingebucht und das war echt toll. Von der Dachterrasse gab’s den tollen Blick aufs Wasser kostenfrei dazu.

Bis auf die Amalfitana ist Atrani autofrei. Parken kann man in einem Parkhaus im Felsen zwischen Amalfi und Atrani. Dieses Parkhaus ist aber eine echte Ausnahme. In der Regel gibt’s kaum Parkplätze an der Amalfiküste. Da mir die Suche nach einem Parkplatz zu stressig war und Autofahren in Italien auch nicht meine Erfüllung ist, kam ein Mietwagen für mich gar nicht in Frage. Ich kam mit Bus und Fähre super zurecht.

Amalfi

Amalfi ist nach Positano die beliebteste Stadt an der Amalfiküste. Und das, obwohl die Stadt der Küste ihren Namen gab. Mir persönlich gefallen beide Orte.

Wenn Ihr mal in Amalfi seid, müsst Ihr Euch auf jeden Fall den Dom anschauen. Offiziell heißt die Kirche Sant‘ Andrea Apostolo. Eigentlich sind es zwei Kirchen und ein Kloster. Vom Kreuzgang des Klosters del Paradiso kommt Ihr dann in die kleinere Kirche, die bis zum 12. Jahrhundert die Hauptkirche von Amalfi war.

Ich hab es nur vor den Dom geschafft. Ich bin zwar die 62 Stufen der beeindruckenden Freitreppe hochgelaufen, aber in den Dom habe ich es doch nicht geschafft. Das schreit quasi nach einem weiteren Besuch in Amalfi. So wie ich gelesen habe, ist der der Besuch der Kirche eindeutig ein Muß.

Übrigens bekommt Ihr überall in Amalfi und den anderen Orten an der Küste den berühmten Zitronenlikör Limoncello. Den muss man mögen…meins ist es nicht. Aber diese gelben dicken Zitronen machen schon was her.

Strada Statale 163 Amalfitana

Oder auch ganz kurz: die Amalfitana. Für mich die spektakulärste Straße, auf der ich bis jetzt gefahren bin. Oder auf der ich mich habe fahren lassen.

50 Kilometer lang und gebaut von 1832 bis 1850. Bis zur Fertigstellung konnten die Orte an der Küste nur per Boot erreicht werden. Heute beginnt sie in Positano, führt vorbei an Praiano, durch Amalfi und Atrani, dann liegen noch Minori und Maiori auf dem Weg nach Vietri sul Mare.

Die Amalfitana ist der Hammer. Teilweise wurde die Straße in den Berg gesprengt, teilweise schlängelt sie sich auf Brücken an der Küste entlang. An manchen Stellen ist sie so eng, dass sie nur in eine Richtung befahren werden kann. Teile sind für Wohnmobile, Wohnwagen und auch Reisebusse gesperrt. Ausgenommen sind die Busse des Öffentlichen Nahverkehrs…natürlich.

Ich bin damals – und werde es auch wieder – nach Neapel geflogen und habe mich dann von einem Shuttle-Taxi vom Hotel am Flughafen abholen lassen. Man gönnt sich ja sonst nichts ;-).

Aber der Weg vom Flughafen bis nach Atrani war weit. Ich hätte in paar Mal umsteigen müssen und ich hatte echt viel (schweres) Gepäck dabei. Auf Umsteigen hatte ich keine Lust, also lieber viel Geld für den Transfer bezahlen. Aber ich muss Euch gestehen, es hat sich eindeutig gelohnt. Ich bin total tiefenentspannt über die Amalfitana kutschiert worden. ICH möchte DORT nicht fahren. Und ich fahre schon sehr gerne. Aber die Amalfitana wird ihrem Ruf definitiv gerecht.

Auf der Amalfitana auf dem Weg nach Amalfi

Torre dello Ziro – Wachturm über die Amalfiküste

Drei Tage an der Amalfiküste reichen nicht aus, um alles gesehen zu haben. Ich habe mich erstmal auf die „wesentlichen“ Sehenswürdigkeiten beschränkt. Ich war in Positano, in Ravello und in Amalfi. Für mehr hat’s leider nicht gereicht.

Bei meinem nächsten Ausflug an die Amalfiküste muss ich mir aber unbedingt den Torre dello Ziro anschauen. Von dort soll man einen ganz tollen Blick auf Amalfi und Atrani haben. Dafür müsste ich aber erst mal mit dem Bus nach Pontone fahren. Der Weg zum Turm beginnt hinter der Kirche Santa Maria del Carmine und er ist ausgeschildert. Hab ich gelesen. Das werde ich mal ausprobieren.

Der Turm ist ein Wachturm aus dem 15. Jahrhundert und gehörte zu einer alten Festung, die damals als Beobachtungsposten gegen Seeangriffe auf die Republik Amalfi erbaut wurde. Von dem Turm gibt es dann auch einen recht steilen Treppenweg runter nach Atrani. Abwärts hört sich für mich eindeutig besser an als aufwärts.

Aufgereiht vor der Amalfiküste – Inseln im Thyrennischen Meer

Aber damit ist die Amalfiküste ja noch nicht komplett. Es gibt ja noch die Inseln Capri, Ischia und Procida.

Auch wenn Ihr keinen Schlager mögt, dann habt Ihr doch bestimmt schon mal die Textzeile „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt…“ gehört. Oder?

Als ich damals auf Capri ankam, da war die Sonne schon weg. Wir haben den spektakulären Sonnenuntergang ganz knapp verpasst. Aber so ein Segeltörn ist in Sachen Zeitmanagement halt unberechenbar. Wir hatten uns schon vorgenommen, pünktlich oder eher ein wenig früher auf Capri anzukommen. 

Hängt aber natürlich auch vom Wetter ab. Und von der Strecke. Der Weg von Amalfi bis Capri war unter Segel schon recht weit. Dann muss der Kahn ja auch noch ordnungsgemäß vertäut werden. In Amalfi hatten wir noch Glück und der Hafenmeister höchstpersönlich hat unser Boot eingeparkt. Auf Capri mussten wir selbst ran. Und die wirklich sehr teuren Yachten links und rechts haben uns Segelanfänger auch nur ein wenig eingeschüchtert *hüstel*.

Als wir schön eingeparkt hatten, war es schon recht spät. Wir haben gerade noch die letzte Funiculare in die Oberstadt erwischt und – da noch in der Vorsaison – haben von Capri eigentlich nicht viel gesehen. Für mehr als Pizza und Pasta hat die Zeit dann leider nicht mehr gereicht.

Ich hätte gerne noch mehr von Capri gesehen. Auf meinem Plan stand auf jeden Fall die Via Krupp, die Marina Piccola und eventuell noch Anacapri. Gesehen habe ich davon nichts. Noch nicht.

Ohne Corona hätte ich Capri ja jetzt gesehen. Dank Corona werde ich Capri im Oktober richtig kennenlernen. Und wenn nicht im Oktober 2020, dann eben 2021. Irgendwann wird es schon klappen.

Für Ischia und Procida wird die Zeit im Oktober nicht reichen. Dafür sehe ich dann Sorrent, Pompeji und Neapel. Das wird dann mein Ausflug in die Geschichte Kampaniens. Einmal in den Vesuvkrater schauen und riecht es dort wirklich so streng nach faulen Eiern? Ich werde es herausfinden.

Ich bin mir sowas von sicher: Italien, ICH komme wieder!!!

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