Deutschland

Wochenende in Ulm11 Minuten Lesezeit

Aussicht auf Ulm vom Berblinger Turm

Ulm ist toll. Und so freundlich. Ich hab ja jetzt schon so einige Städte gesehen, aber nirgendwo waren die Leute so freundlich. Ob beim Bäcker oder im Hotel…

Me and All Hotel Ulm – ein Hotel der Lindner-Gruppe

Me and All Hotel Ulm ganz früh am Morgen

Dank der freundlichen Einladung der Me and All-Hotels durfte ich zusammen mit zwei Blogger-Kolleginnen an einem Wochenende von Freitag bis Sonntag Nachmittag das wunderschöne Ulm kennenlernen.**

Das Hotel kann man vom Zug aus auch schon sehen. Es liegt direkt am Bahnhof. Ulm ist keine Millionenstadt, daher stört Euch der Bahnhof nicht wirklich.

Ich fange erstmal mit dem Hotel an und erzähle Euch dann noch ein wenig zu dem, was Ihr in Ulm machen bzw. sehen könnt.

Zimmer im Me and All Hotel Ulm

Zum Me and All in Ulm muss ich sagen, dass es genau mein Ding ist. Hätte ich mir selbst ein Zimmer gebucht, wäre es wahrscheinlich auch meine erste Wahl gewesen. Sehr modern und schönes Design, aber nicht unpraktisch. Und vor allem…möge die Macht mit Dir sein.

wirklich cooler Lichtschalter im Hotelzimmer

Die Begrüssung an der Rezeption war schon ungewöhnlich freundlich. Ich nehme es schon mal vorweg, um mich nicht ständig zu wiederholen: alle waren super nett im Hotel.

Wo fange ich an…wir hatten Zimmer im 5. Stock. Also das Hotel liegt direkt am Bahnhof und auch mitten in der Stadt und am Ende der Fußgängerzone. Damit muss klar sein, dass es nachts nicht mucksmäuschenstill ist. Aber die Fenster sind gut gedämmt.

Aber gerade diese Lage ist es ja. Bei einem Städtetrip will ich ja kein Hotel irgendwo in der Pampa haben, sondern eins, das zentral liegt, damit die Wege nicht allzu lang sind. Also ich will das.

Da kann ich vom Zimmer aus doch tatsächlich noch die Turmspitze vom Ulmer Münster sehen.

Über-Bar – Restaurant, Bar und mehr

Die Über-Bar in der 8. Etage ist Bar, Restaurant und Co-Working-Space in einem. Direkt angeschlossen ist ein kleiner Meeting Room, der durch eine Schiebetür verschlossen werden kann. Um unserem Treffen einen kleinen Business-Touch zu verleihen, haben wir den Meeting Room mal „getestet“. *hüstel*

Für die Nutzung der Dachterrasse war es mir dann leider doch zu kalt, aber im Sommer kann ich mir das ziemlich gut vorstellen. Mit Blick auf das/den Ulmer Münster.

Aber die Bar ist toll. Ihr könnt in der Über-Bar so gut wie alles trinken, aber wir sahen wohl nach Sprizz aus. Es gibt natürlich den altbewährten Aperol Sprizz, aber auch einen „Me and All Sprizz“, also die Hausmarke mit Prosecco, Ingwer, Himbeeren und Rosmarin. Sehr lecker, aber schon ein wenig speziell. Aber lecker.

Alkohol

Jetzt aber genug zum Hotel. Jetzt kommt Ulm.

Sehenswertes in Ulm

Ich bin begeistert. Ich hatte von Ulm nur noch auf dem Schirm, dass es Ulm und Neu-Ulm gibt. Eins ist Baden-Württemberg und das andere Bayern. Also, Ulm und Neu-Ulm sind nur durch die Donau getrennt. Eine Seite Ulm, andere Seite Neu-Ulm. Ulm = Baden-Württemberg, Neu-Ulm = Bayern.


Collage Ulm Donau, Altstadt

Ulm (in Baden-Württemberg) hat eine wirklich schöne, sehr gut erhaltene Altstadt. Den Platz vor dem Ulmer Münster hat es zum Kriegsende noch mal richtig stark erwischt. Die Kirche blieb aber weitgehend verschont (wie in Köln ja auch).

Ansicht des Ulmer Münsters früh am Morgen

Das (oder der) Münster. Tatsächlich eine evangelische Kirche. Das sieht man der Kirche von außen nicht an. Aber innen schaut es ganz anders aus als in einer katholischen Kirche. Anders als in Bayern sowieso. Dort darf es ja ruhig ein wenig mehr sein…also von allem. Gold, Engelchen usw.

Aber der Kölner Dom zum Beispiel ist definitiv katholisch. Und er ist dunkel…innen und außen. Das Münster ist hell. Innen. Auch sehr spartanisch ausgestattet. Wenige Bänke. Die Stadtführerin hat uns erzählt, dass Bänke in den Kirchen im Mittelalter nicht vorgesehen waren. Dadurch passten dann viel mehr Menschen in das Kirchenschiff.

Dass ich das Münster mit dem Kölner Dom vergleiche, hat (natürlich) einen Grund. Bis zum Fertigstellung des Kirchturms in Ulm war der Kölner Dom die höchste Kirche der WELT! Und dann kam Ulm. Der Turm ist tatsächlich 4,5 m höher als der in Köln. *grmpf*

Aber ein Motto der Kölner ist ja „man muss Gönnen können“. Also gönne ich Ulm den Rekord des höchsten Kirchturm der Welt. Ein bisschen. Vielleicht. Hmmm…

Übrigens kann ich Euch die Stadtführung durch Ulm * wirklich empfehlen. Wir haben über Get Your Guide gebucht und gerade mal 9 Euro bezahlt.

Altstadt – Fischer- und Gerberviertel

Auf der Suche nach dem Metzgerturm bin ich einmal kreuz und quer durch die Altstadt gelaufen. Hätte ich mir den Turm vorher mal auf einem Foto angeschaut, dann hätte ich ihn schon viel früher gesehen. Er ist nämlich recht markant mit seinem bunten Dach.

Altstadt, Stadtmauer und der Metzgerturm

Das Fischer- und Gerberviertel ist wirklich gut erhalten. So stelle ich mir eine Altstadt vor. Und dass, obwohl ich doch eigentlich ein Fan futuristischer Neubauten bin (und die gibt’s zum Glück auch in der Ulmer City).

Die Gassen des Fischerviertels reichen bis zur Stadtmauer. Zwei Flussarme der Blau fließen durch das Viertel und die münden dann in die Donau. Dadurch steht dann auch schon mal das ein oder andere Haus auf einer Insel zwischen zwei Flussarmen.

Zum Fischerviertel hat sich dann noch das Gerberviertel gesellt. Der Ort war im Mittelalter ideal. Aber anders als heute war es damals nicht die beste Wohngegend. Die Tierhäute haben schon extrem gestunken. Heute kann man in dem Viertel schön wohnen, aber damals war nichts mit Altstadtromantik.

Die Blau fließt durch das Ulmer Fischer- und Gerberviertel

Das Schiefe Haus

Eine ganz besondere Attraktion ist das Schiefe Haus. Das müsst Ihr Euch ansehen. Direkt am Wasser, an der Blau. Ein Wunder, dass es nicht abrutscht. Aber das Haus steht schon seit dem 17. Jahrhundert so schräg.

Durch verschiedene Untergründe sackte das Haus auf der Wasserseite irgendwann ab. Statt es aber abzureißen, wurde im Laufe der Jahre immer wieder versucht, durch aufwendige Arbeiten am Fundament, das Gebäude zu erhalten.

Und wie in Pisa kann sich niemand vorstellen, dieses Haus wieder „geradezurücken“.

Heute ist im Schiefen Haus ein kleines Hotel. Kaum vorstellbar, aber innen ist dank Wasserwaagen alles schön gerade.

Das Schiefe Haus in Ulm, Touristenattraktion

Stadtmauer

Rund um die Altstadt fürht die noch wirklich gut erhaltene Stadtmauer. Ihr könnt oben lang laufen oder unten an der Donau. Ich habe beides gemacht. Oben gefällt mir aber besser, weil ich den Weg unten auch mit den Radfahrern teilen muss.

Teil der Stadtmauer in Ulm an der Donau

Übrigens lag die Stadtmauer früher mal am Wasser. Das könnt Ihr noch an den Ringen erkennen, mit denen damals die Schiffe festgemacht wurden.

Was mich an der Donau ein wenig verwundert hat, ist, dass ich die Donau doch als Fluss kenne, auf dem Schiffe fahren. Aber dieses Stück in Ulm ist niemals breit und tief genug für Schiffe. Zumal ich auch keine gesehen habe.

Aber ich habe jetzt gelernt, dass die Quelle der Donau erst kurz vor Ulm liegt (in Donau-Eschingen) und die Donau erst weit hinter Ulm schiffbar ist. Also wundert es mich auch nicht mehr, dass ich nur Kanus und Kajaks gesehen habe.

Berblinger Turm

Wenn Ihr durch den Metzgerturm gelaufen seid und Euch dann links gehalten habt, dann lauft Ihr unweigerlich auf den Berblinger Turm zu. Dieser Turm ist quasi eine Hommage an den Scheider von Ulm, Albrecht Ludwig Berblinger. Schneider, Erfinder und Flugpionier.

Berblinger Turm in Ulm an der Adlerbastei an der Donau

Er hatte damals den fixen Plan, dass er ein Fluggerät bauen könnte, mit dem er dann über die Donau fliegt. Seine ersten Versuche haben wunderbar geklappt, aber als er zum großen Flug über die Donau ansetzte, scheiterte er vor großem Publikum. Er hebt von der Adlerbastei ab, schwebt ein wenig und landet dann doch recht unsanft mitten in der Donau.

Der Spott war ihm sicher. Er hat sich davon nicht mehr erholt und ist völlig verarmt und einsam gestorben.

An der Stelle seines Absturzes, an der Adlerbastei, hat die Stadt Ulm jetzt diesen Turm gebaut. Zum 250. Jahrestags seines Absprungs. Der Turm ist um etwa 10 ° in Richtung Wasser geneigt.

Ich bin am frühen Morgen hochgelaufen, als es noch schön leer war. Unterwegs habe ich schon die „Stimmen“ gehört. Erst dachte ich, dass ich wohl doch nicht alleine war. Irgendwer wollte mich dazu beglückwünschen, wie mutig ich war. Oder andere, die ebenfalls unterwegs waren, sprachen sich gegenseitig Mut zu. Aber da war keiner. Die Stimmen kamen vom Band!!!

Wenn man ein wenig höher gestiegen ist, dann fängt das Ganze auch noch an zu wackeln. Beziehungsweise es schwankt. Ich dachte direkt wieder, dass da irgendwas kaputt ist. Aber ich war fast oben und wollte jetzt auch etwas von der tollen Aussicht auf die Donau haben. Also Augen zu und durch.

Und ich kann Euch sagen: es lohnt sich.

Ulmer Spatz

Ihr seht an manchen Häusern – und auch auf dem Münster – einen dicken Spatz, der einen Grashalm quer im Schnabel trägt. Das ist der Ulmer Spatz. Ein Wahrzeichen Ulms.

Der Legende nach sollen die Arbeiter beim Bau des Münsters Probleme mit einem besonders breiten Balken gehabt haben. So viele Probleme, dass sie fast das Stadttor eingerissen hätten, weil sie mit dem Balken einfach nicht durchs Tor kamen.

Dann flog aber ein Spatz mit einem Halm LÄNGS im Schnabel an ihnen vorbei. Da dämmerte es ihnen dann und sie trugen den Balken längs durchs Tor. Was das jetz tüber die Intelligenz der Ulmer aussagt, überlasse ich Euch zu entscheiden…

Der Ulmer Spatz, eines der Wahrzeichen von Ulm

Schwörhaus

Am Ende der Altstadt steht dann das Schwörhaus. Ein schönes Haus. Nicht mehr ganz original, aber wirklich schön wieder aufgebaut.

Es gibt eine besondere Tradition in Ulm. Der Bürgermeister steht jedes Jahr am Schwörmontag im Rahmen der Schwörfeier auf dem Balkon des Hauses und legt einen traditionellen Eid aus dem Jahr 1345 ab. Das ist nichts anderes als dass er vor der Bürgerschaft Rechenschaft für das vergangene Jahr ablegt.

Der Schwörmontag hat sich mittlerweile zu einem ganz besonderen Ulmer Volksfest entwickelt und es ist immer der vorletzte Montag im Juli. Ist übrigens ein Feiertag in Ulm.

Bei schönem Wetter setzt sich das Spektakel dann am Nachmittag des Schwörmontags auf der Donau fort. Dann lassen sich die Ulmer auf selbstgebastelten Booten die Donau hinabtreiben und treiben dabei allerlei Schabernack.

Schwörhaus, auf dem Balkon der Ulmer Bürgermeister jedes Jahr am Schwörmontag Rechenschaft ablegt.
Schwörhaus

Moderne Architektur in Ulm

Neben den ganzen Häusern aus dem Mittelalter gibt es aber auch noch das ein oder andere neue Gebäude.

Stadtbibliothek

Eines davon ist die Stadtbibliothek, die wie eine verglaste Pyramide ausschaut. Hier gibt’s wieder eine Verbindung zu Köln. Denn der Kölner Architekt Gottfried Böhm (baute bevorzugt Kirchen) ist verantwortlich für diesen futuristischen Bau. Eigentlich hat die ganze Architektenfamillie Böhm an der Bibliothek mitgebaut.

Im Inneren gibt es eine rote Wendeltreppe, die von unten bis oben führt. Und in der obersten Etage ist dann das Lesecafé gelegen mit der tollen Aussicht auf Ulm.

Stadtbibliothek in Ulm komplett verglast vom Kölner Architekt Gottfried Böhm.
Moderne Stadtbibliothek in Ulm

Münstertor

Ein weiteres spektakuläres Gebäude ist das Münstertor. Ich habe echt viele Fotos davon gemacht. Es war noch sehr früh am Morgen und die Sonne fiel so schön drauf. Innen drin ist ein Kaufhaus. Hatte aber zu, erstens war es noch zu früh und zweitens Sonntag ;-).

Münstertor in Ulm

Kunsthalle Weishaupt

Ich wusste nicht, dass das eine Kunsthalle ist, als ich dran vorbei und wieder zurück gegangen bin. Dieses riesige Fenster hat mich und meine Kamera magisch angezogen. Übrigens 16 m groß, sagt die Homepage des Museums. In der Kunsthalle wird die Kunstsammlung der Eheleute Weishaupt ausgestellt. Moderne und zeitgenössische Kunst. Innen und außen modern. In Ulms Neuer Mitte.

Übergang zur Kunsthallte Weishaupt - Kunst verbindet
Kunst verbindet halt…

Noch ein bisschen Transparenz zum Schluss…

Der mit * gekennzeichnete Link ist ein Affiliate-Link. Wenn Ihr die Stadtführung über diesen Link bucht, dann bekomme ich eine kleine Provision. Für Euch ändert das an dem Preis aber nichts.

**das Hotel Me and All Ulm hat uns eingeladen, das Hotel für 2 Nächte zu testen. Meine Meinung blieb davon aber unbeinflusst.

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