Der Hamburger Hafen – Das Tor zur Welt! So sagt man. Und das stimmt auch noch. Um die Jahrhundertwende, so zwischen 1850 und 1930, sind Millionen Deutsche von Hamburg aus nach Amerika ausgewandert.
Und auch später noch gab es die Möglichkeit mit Frachtern in Richtung Übersee aufzubrechen. Das dauerte natürlich sehr viel länger als fliegen, war günstiger, aber man sollte schon seefest sein. Das ist kein Urlaubstörn mit Landausflügen zwischendurch.
Heute ist der Hamburger Hafen der größte Seehafen Deutschlands und der drittgrößte in Europa (nach Rotterdam und Antwerpen).
Der Hamburger Hafen bietet soviel Sehenswertes. Da vergisst man schon mal ganz schnell, dass es keine reine Touristenattraktion ist, sondern dass da tatsächlich gearbeitet wird.
Hamburger Hafen: Hafenrundfahrt
Und dass dort gearbeitet ist, könnt Ihr super auf einer Hafenrundfahrt erleben. Ich persönlich empfehle Euch da die Fahrt mit der Barkasse. Anbieter gibt es da genug. Sie sind nicht zu überhören.
Mit der Barkasse kommt Ihr viel näher an die großen Pötte (Schiffe) ran. Und die Größe der Ozeanriesen wird Euch da nochmal viel mehr bewusst.
Noch ein paar Tipps zur Hafenrundfahrt: die Elbe ist kein stehendes Gewässer, da gibt’s Ebbe und Flut. Deshalb sind manche Ecken des Hafens auch nicht immer befahrbar (wenn gerade Ebbe ist).
Wenn Ihr Euch für die Barkasse entscheidet, dann solltet Ihr das Geschaukel schon vertragen können. Wenn Ihr von Beginn an nur auf den Horizont schauen müsst, damit Euch nicht schlecht wird, ist die Barkasse vielleicht nicht das Richtige für Euch.
Ach ja…bei schönem Wetter lässt sich bei vielen Booten das Dach aufschieben. Dann gibt’s für die Fotografen unter Euch noch mal bessere Sicht auf die Schiffe.
Hamburger Hafen: Landungsbrücken
Natürlich ist der Hafen auch eine Sehenswürdigkeit in Hamburg. Eigentlich schon die größte…flächenmäßig wenigstens. Ihr habt die Innenstadt, dann kommt die Elbe und dahinter auf den Inseln befindet sich der eigentliche Hafen.
Mit den Speichern und Lagerhäusern. Mit den Containerterminals und Ladekränen. Dort wird Tag und Nacht gearbeitet. Dort findet Ihr auch die Trockendocks von Blohm & Voss. Ab und zu lugt da immer mal wieder eine Mega-Yacht von irgendeinem superreichen A, B oder C-Promi raus.
Und gegenüber von Blohm & Voss sind die Landungsbrücken. Dort legt heute auch die Fähre von und nach Blankenese an und ab. Den Beitrag über Blankenese verlinke ich Euch hier mal.
Manchmal liegt dort aber auch ein schicker Traditionssegler oder auch schon mal ein Flugzeugträger. Und auch die Queen Mary 2, elegantes und weltbekanntes Kreuzfahrtschiff der Cunard Line, besucht seit 2004 regelmäßig Hamburg.
Der Teil des Hamburger Hafens, den Ihr von der Stadt aus erreichen könnt, ist übrigens so etwas wie ein kleiner Museumshafen. Hier liegt ein Feuerschiff, der Segler Rickmer Rickmers (eigentlich die Rickmer Rickmers) und der Frachter Cap San Diego.
Die Rickmer Rickmers war in einem jämmerlichen Zustand, als sie nach Hamburg kam. Sie wurde dann in mühe- und liebevoller Kleinarbeit von ganz vielen Helfern restauriert und ist schon seit vielen Jahren zu besichtigen.
Die Cap San Diego kam 1986 in den Hamburger Hafen. Der Frachter hat früher die Weltmeere befahren. Und sie ist auch heute noch unterwegs. Allerdings in kleinerem Rahmen. Aber es ist heute das größte fahrtüchtige Museums-Frachtschiff der Welt. Außerdem ist es ein Hotelschiff. Ihr könnt Euch die Cap San Diego also nicht nur von innen und außen anschauen, sondern dort auch übernachten.
Mit einem Schwesterschiff der Cap San Diego sind meine Eltern übrigens vor vielen Jahren von Hamburg nach Kanada geschippert. Deshalb haben wir fast eine familiäre Bindung zur Cap San Diego.
Speicherstadt und HafenCity
Das Unesco Weltkulturerbe Speicherstadt und die moderne HafenCity gehören ja irgendwie auch zum Hamburger Hafen. Auf jeden Fall die Speicherstadt. Denn eine Hafenrundfahrt ohne Fahrt durch das Viertel mit den roten Kontorhäusern gibt’s nicht.
Es ist das Alt und Neu, das mich hier so fasziniert.
Hamburger Hafen: Alter Elbtunnel
Die Elbe…irgendwie muss man ja mal rüber. Brücken gibt’s keine, weil ja dann die großen „Pötte“ nicht mehr in den Hafen kommen. Um auf die andere Seite zu kommen, kann man entweder die Fähre nehmen (kostet nicht extra, wenn man ein Ticket vom HVV hat). Oder man läuft unter der Elbe durch. Durch den Alten Elbtunnel!
Bitte nicht verwechseln mit dem Neuen Elbtunnel. Der ist nur für Autos, ein Autobahntunnel und ganz schön lang.
Als der Tunnel im Jahr 1911 nach gerade mal 4 Jahren Bauzeit fertiggestellt wurde, war er ein technisches Meisterwerk. In 4 hydraulischen Aufzügen und 2 Personenaufzügen wurden und werden Mensch, Fahrrad und sogar Autos hoch und runter geschafft. Natürlich kann man auch zu Fuß gehen, sind auch nur 132 Stufen. Nach 24 Metern ist man dann unten und schaut in die Röhre.
Seit 2003 steht dieses Bauwerk jetzt unter Denkmalschutz. Das bedeutet aber auch, dass die Röhren ständig saniert werden müssen. Aktuell ist die Weströhre gesperrt und wird wohl noch bis 2026 saniert. Für den Autoverkehr ist der Tunnel schon seit langem gesperrt. Und es schaut auch nicht so aus, als wäre das irgendwann wieder zulässig.
Mittlerweile ist der Tunnel mehr eine Touristen-Attraktion, aber er wird immer noch von Einheimischen genutzt, um die Elbe zu kreuzen.
Elbphilharmonie
DAS Wahrzeichen Hamburgs! Kaum zu glauben, dass sie überhaupt fertig geworden ist.
Das Konzerthaus gehört jetzt nicht unbedingt zum Hamburger Hafen, steht aber an so prominenter Stelle, dass sie einfach nicht zu übersehen ist.
Und die Tatsache, dass die Unterkonstruktion ein alter Kornspeicher ist, macht Elphie dann doch wieder zu einem Bestandteil des Hafens.
Ohne Geschichte geht’s bei mir ja mal gar nicht. Also…das Erdgeschoss der Elbphilharmonie ist ein alter Kaispeicher…genauer gesagt: Kaispeicher A. So wie er da steht, ist er auch noch gar nicht so alt. Aber der Vorgänger war aus dem Jahr 1875. Zu Ehren des Kaisers Wilhelm I. trug er auch den Namen Kaiserspeicher.
Dieser Speicher war damals der Größte und auch Modernste im ganzen Hamburger Hafen und es war der Kaispeicher, den die Schiffe direkt ansteuern konnten. Inklusive Turm mit der besonderen Turmuhr, nach der die Schiffe im Hafen ihre Uhren stellen konnten, war der Kaispeicher damals das Wahrzeichen der Stadt Hamburg.
Im Krieg wurde der Speicher dann beschädigt und 1963 Speicher und Turm abgerissen. Da es aber ja ohne Speicher nicht ging, wurde der neue Kaispeicher A gebaut. Und der ist heute der Sockel von Elphie.
Wenn Ihr mit der Rolltreppe hoch auf die Plaza der Elbphilharmonie fahrt, dann steht Ihr quasi auf dem Dach des Kornspeichers.
Noch ein paar Details zur Elbphilharmonie:
- 1.100 Glaselemente wurden für die Fassade verbaut, alle irgendwie anders gebogen
- die Rolltreppe ist 82 Meter lang und braucht tatsächlich 2,5 Minuten bis zur Plaza *gähn*
- es gibt 44 Luxuswohnungen, die aber allesamt schweineteuer sind
- die günstigste Nacht im Hotel Westin kostet doch „nur“ 220 Euro
- und es gibt 520 Parkplätze im Kaispeicher. Passend zu den Wohnungen und Hotelpreisen auch teuer.
Wenn Ihr noch ein wenig mehr über Hamburg lesen wollt, also, was man sonst noch so machen kann, dann lest doch mal in diesen Blogartikel rein. Viel Spaß!