Unterwegs

Mein Tag in Stuttgart9 Minuten Lesezeit

Kunstmuseum Stuttgart
 *Werbung*  Man lernt ja nie aus…ich muss tatsächlich nicht ins Ausland reisen, um schöne Städte kennenzulernen. Denn…ich war in Stuttgart. Die Stuttgart-Marketing GmbH hat mich tatsächlich in die Landeshauptstadt Baden-Württembergs gelockt*.

Also warum nicht mal nach Stuttgart? Warum war ich nicht schon viel früher mal dort? Ist ja quasi direkt um die Ecke. Von München sind es gerade mal 2,5 Stunden mit dem Zug. Und für nur 80 Euro sind meine Reiseblogger-Kollegin Tatjana von Lieblingsspot und ich ganz entspannt in der 1. Klasse nach Stuttgart gefahren (war auch nur ein paar Euro teurer als die 2. Klasse). Wir kamen also in Stuttgart an und hatten so gut wie keinen Plan. Unterwegs hatten wir uns noch mal kurz abgesprochen, was wir auf jeden Fall sehen müssen und das war’s dann auch schon mit der Planung.

Unsere Must-Dos: die Stadtbibliothek (absolutes Highlight auf Instagram) und die Markthalle. Sonst stand eigentlich nur „Treiben lassen“ auf dem Programm. Mehr war auch leider nicht möglich, weil uns Petrus echt gutes Wetter spendiert hat. Ja, es ist Sommer und ja, es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung. Aber ein City-Trip bei 30 Grad im Schatten ist ein wenig anstrengend. Ich sag Euch mal kurz, wie unser Tag so aussah:

Ankommen im Stuttgarter Bahnhof

Der erste Eindruck prägt ja in der Regel…heißt es. Wenn dem wirklich so ist, dann sollte Stuttgart daran  arbeiten. Diese riesige Baustelle am Bahnhof, mit Namen Stuttgart 21, ist das Erste, das man sieht, wenn man mit dem Zug ankommt. Und das übrig gebliebene Bahnhofsgebäude ist alles andere als eine Augenweide. Aber mit Stuttgart 21 ist es ja wie mit dem BER und der Elbphilharmonie. Sie verspäten sich in der Fertigstellung. Ich habe jetzt erst vor kurzem gelesen, dass man jetzt mal mit 2023 rechnet. Mal abwarten.

Großbaustelle Stuttgart 21

Außerhalb des Bahnhofes angekommen, haben wir uns auf den Weg zum I-Punkt/ Tourist-Information gemacht. Wenn man weiß, wo sie ist, ist sie wirklich leicht zu finden. Nämlich direkt am Ende (oder Anfang, je nachdem, von wo man kommt) der Fußgängerzone, der Königstrasse. Dort haben wir uns unsere Goodie-Bag abgeholt. Darin war für uns beide jeweils eine Stuttcard Plus, mit der wir einfach in die Öffentlichen Verkehrsmittel hüpfen konnten, wann immer wir wollten. Nur einmal kurz entwerten – also stempeln – und fertig. Außerdem das Ticket für die City Tour und noch – ganz oldschool – Stadtpläne, damit wir uns nicht verlaufen.

Stuttgart – Neues Schloss und Schlosspark

Unser erster Programm-Punkt war eigentlich: Frühstück. Der Tag hat früh begonnen. Der Zug fuhr schon um kurz nach 7 Uhr morgens, dann etwas früher am Bahnhof sein, da hat es für ein Frühstück nicht mehr gereicht. Also war uns schon im Zug klar, dass wir, wenn wir ankommen, erstmal frühstücken werden. Und auf dem Weg dorthin, kamen wir am Neuen Schloss vorbei.

Rückseite Neues Schloss in Stuttgart
Neues Schloss in Stuttgart

Dieser Prunkbau sollte eine Kopie von Versailles werden und wurde als Residenz der württembergischen Herzöge und Könige erbaut. Heute wird es von der Landesregierung und Ministerien genutzt. Man kann es sich also leider nicht von innen anschauen.

Der Schlosspark heißt gar nicht Schlosspark, sondern Schlossgarten und ist schon 600 Jahre alt. Und er ist riesig. Das ist uns gar nicht so aufgefallen. Wir haben nur einen Teil des Oberen Schlossgartens zwischen Altem und Neuen Schloss gesehen. Dazu gibt es noch den Mittleren Schlossgarten mit Planetarium und Biergarten (sowie der Baustelle rund um den Bahnhof) und den Unteren Schlossgarten. Vielleicht hätten wir dem Park doch noch eine Chance geben sollen? Aber zu unserer Entschuldigung: es war ziemlich warm und so ein Tag ist leider nicht endlos lang.

Frühstück im Café Da im Bohnenviertel

Wir haben das Café Da gefunden. Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir noch der Überzeugung, dass Stuttgart ja gar nicht so groß ist. Da wir aber locker 30 Minuten bis zum Café gelaufen sind, muss die Stadt wohl doch größer sein als gedacht.

Café Da, Brennerstraße 29, 70182 Stuttgart (Bohnenviertel) |Achtet auf die speziellen Öffnungszeiten: Die-Do 9:00 – 18:00, Fr + Sa 9:00 – 20:00, Sonntag, Montag und an Feiertagen ist geschlossen.

Das Viertel selbst war morgens gegen 10:00 Uhr noch im Tiefschlaf, was aber auch daran gelegen haben könnte, dass die beiden Tage vorher ein Straßenfest gefeiert wurde. Im Café war aber schon einiges los. Wir haben glücklicherweise den letzten freien Tisch ergattert und jetzt gab es erst mal Frühstück. Hunger!!!

Für mich gab’s ein Müsli mit frischen Früchten, einen Latte Macchiato und hinterher noch eine selbstgemachte Limonade mit Gurke und anderen gesunden Sachen. Ich fand’s jetzt preislich total in Ordnung, nicht ganz billig, aber man geht ja auch nicht jeden Morgen zum Frühstück ins Café.

Kleiner Tipp: drinnen bestellen und zahlen, dann bekommt man ein Nümmerchen, das dann auf den Tisch stellen und das Frühstück wird gebracht. Muss man wissen. Sonst wartet man eventuell etwas länger.

Markthalle in Stuttgart

Ich kenne ja bereits die Markthalle in Rotterdam. Die ist spektakulär. Von außen. Innen hat sie jedoch mittlerweile an Charme verloren. Die Jugendstil-Halle in Stuttgart wurde im Jahr 1914 erbaut und steht unter Denkmalschutz. Von außen recht schlicht – trotz Jugendstil und großem Glasdach – und von innen einfach nur „Wow“. Wir waren begeistert. Man kommt sich vor, als würde man durch eine Markthalle in Südeuropa schlendern.

Dorotheenstraße 4, 70173 Stuttgart | Öffnungszeiten Mo – Fr 07:30 – 18:30, Sa 07:00 – 17:00 | Restaurants geöffnet bis 23:00 Uhr
Markthalle in Stuttgart – wie im Süden

Stadtbibliothek – eines unserer Highlights in Stuttgart

Ich liebe gebundene Bücher und Taschenbücher. Und so praktisch ein E-Reader auch sein mag, ein „echtes“ Buch in der Hand zu haben, ist doch was ganz anderes.

Von außen schaut die Stadtbibliothek absolut unscheinbar aus. Ein schlichter weißer Kubus. Wir waren uns auch nicht ganz sicher, ob wir überhaupt richtig sein. Die Bibliothek liegt im Europaviertel, dem Gelände des ehemaligen Stückgutbahnhofs. Dort entsteht seit ein paar Jahren ein Neubaugebiet mit einem Einkaufszentrum (Milaneo), dem Hauptgebäude der Landesbank Baden-Württemberg, diversen Hotels und Bürogebäuden. Und mit der Stadtbibliothek am Mailänder Platz.

Das Innere kennt ja mittlerweile jeder. Ist ja ein Instagram-Hotspot. Ich weiß auch warum. Diese Treppen sind absolut fotogen. Da braucht’s auch noch nicht mal Menschen auf den Fotos. Ich glaube, wenn wir in München so eine moderne Stadtbibliothek hätten, würde ich mich dort auch häufiger aufhalten.

Mailänder Platz 1, Stuttgart | Mo – Sa 9:00 – 21:00 | Dachterrasse 9:00 – 18:00 | Sonntag und Feiertag geschlossen
Stadtbibliothek Stuttgart Mailänder Platz

Auf der Dachterrasse waren wir auch. Wenn Ihr dort hinauf möchtet, müsst Ihr nach ganz oben und da ist dann der Aufgang zur Terrasse. Ihr habt natürlich einen tollen Blick von da oben, aber Schatten sucht Ihr vergeblich. Flaschen und Gläser dürft Ihr übrigens nicht mit hochnehmen; es könnten ja Passanten Schaden nehmen, wenn diese Wurfgeschosse ihren Weg nach unten finden. Kurz gesagt: das tut weh, wenn man unten getroffen wird.

Unten im Foyer steht ein Wachmann und ich war mir nicht ganz sicher, ob man als erwartungsvoller Touri die Bibliothek erkunden kann. Aber es geht…einfach in den Aufzug steigen und den Anblick genießen. Ich weiß schon, warum dieser Bau auf Instagram so beliebt ist. 

City Tour durch Stuttgart

Meine Vorstellung einer City Tour war eine Stadtführung zu Fuß durch die Innenstadt. Da war ich auch noch der Überzeugung, Stuttgart wäre gar nicht so groß. Nach ein wenig Recherche habe ich dann herausgefunden, dass es keine klassische Stadtführung ist, sondern eine Fahrt mit dem Hop on Hop off-Bus. Und da dämmerte mir, dass die Stadt wohl doch ein bißchen größer ist.

Es gibt zwei verschiedene Linien: die blaue und die grüne. Die Runde der blauen Linie dauert etwa 90 Minuten und die grüne Linie fährt in einer Stunde die Sehenswürdigkeiten ab. Vorteil eines Hop on Hop off-Busses ist ja, dass man Ein- und Aussteigen kann, wo immer man möchte.

Haltestellen der Blauen Tour: 1. I-Punkt – Tourist-Information, 2. Schlossplatz, 3. Schweinemuseum, 4. Mercedes-Benz-Museum, 5. Wilhelma, 6. Weingenuss/ Römer, 7. Weinwanderung, 8. Killesberg, 9. Linden-Museum
Haltestellen der Grünen Tour: 1. I-Punkt – Tourist-Information, 2. Schlossplatz, 3. Fernsehturm, 4. Degerloch/Zacke, 5. Standseilbahn, 6. Marienplatz, 7. Karlshöhe, 8. Linden-Museum
Preise Blau oder Grün: Erwachsene 18 Euro, mit Stuttcard 14 Euro, Kinder von 4 – 14 Jahre 5 Euro | Kombiticket Blau und Grün: Erwachsene 28 Euro, mit Stuttcard 22 Euro, Kinder von 4 – 14 Jahre 10 Euro

Wir haben die Grüne Tour genommen und sind erstmal nur gefahren. Es war ja heiß. Da haben wir uns auf ein wenig Fahrtwind gefreut. Ach ja, die Busse sind rote Doppeldecker-Cabrios. Und bei tollem Wetter (vielleicht auch bei nicht so tollem Wetter) möchte natürlich jeder oben im Freien sitzen. Dementsprechend sollte man möglichst früh einsteigen, damit überhaupt noch Plätze frei sind.

Erster Halt bei beiden Touren ist der Schlossplatz. Ein schöner großer Platz, auf dem sich am Abend bei schönem Wetter die Menschen versammeln. Auf der einen Seite steht das Schloss und auf der anderen Seite ein recht neues Einkaufszentrum: die Königsbau-Passagen. Schaut imposant aus:

Einkaufszentrum Königsbau Passagen - Stuttgart Schlossplatz

Zahnradbahn „Zacke“

Ausgestiegen sind wir dann am Marienplatz, dem neuen Szeneviertel im Süden Stuttgarts. Dort reihen sich Restaurants und Bars aneinander und dort ist auch die „Talstation“ der Zacke, der einzigen Zahnradbahn Deutschlands. Und das ist noch nicht mal eine Attraktion für Touristen, sondern ein ganz normales Verkehrsmittel im Stuttgarter Öffentlichen Nahverkehr. Man fährt ab Marienplatz 7 Stationen hoch bis Stuttgart-Degerloch. Highlight in Degerloch ist der Fernsehturm. Der stand ja auch auf unserem Plan, wurde dann aber mangels Zeit gestrichen. Von dort ging’s dann wieder runter in Richtung Marienplatz.

Übrigens nimmt die „Zacke“ auch Fahrräder mit. Ihr seht da auf dem Foto links eine kleine Plattform hinter der Bahn. Dort werden die Fahrräder verstaut. Bergab ist die Plattform hinten dran, bergauf schiebt die Bahn sie vorneweg. Die Bahn ist ja eh schon recht klein und wenn dort jetzt noch Fahrräder drin wären, dann wäre echt gar kein Platz mehr. So ist’s doch besser.

Tolle Aussicht auf Stuttgart

Städte, die an und auf Hänge gebaut werden, haben immer so tolle Aussichtspunkte. Lissabon, Rom und auch Stuttgart. Einer dieser Punkte liegt genau auf der Strecke der Zacke. Wenn Ihr an der Station Haigst aussteigt und ein paar Schritte bergab lauft, kommt Ihr an den Santiago-de-Chile-Platz und habt eine Wahnsinns-Aussicht auf die Stadt. Da hätte ich mich auch länger aufhalten können.

Kulinarisches in Stuttgart

Falls der kleine oder auch große Hunger kommt…ich hätte zwei Restaurants-Tipps für Euch:

Einmal Carl’s Brauhaus. Dort sind wir am Abend eingekehrt und haben unseren Tag in Stuttgart abgeschlossen. Es gibt ja so ein paar Spezialitäten, die für Stuttgart und die Region stehen. Das sind einmal Maultaschen und natürlich Spätzle. Tatjana hat sich für eine Maultaschen-Auswahl entschieden und ich habe Linsen und Spätzle mit Saitenwürsten (auf hochdeutsch sind das Bockwürstchen) genommen. Beides sehr lecker. Also meins auf jeden Fall; schmeckt so wie Linsensuppe mit Spätzle.

Lecker Linsen mit Spätzle und Saitenwürsten in Carl's Brauhaus Stuttgart

Das Restaurant liegt direkt am Schlossplatz. Man kann schön draußen sitzen, wie es drinnen aussieht, weiß ich jetzt nicht. Aber wahrscheinlich wie ein Brauhaus eben. Der Service ist auch super nett und freundlich. Doch, kann ich empfehlen.

Ein weiterer Tipp wäre das Gasthaus Bären. Wenn Ihr etwas essen möchtet, solltet Ihr aber auf die Zeiten achten. Wir waren zu früh und hätten dann Stress mit unserer Rückfahrt bekommen. Geöffnet ist zwar, aber Essen gibt es erst ab 17:30 Uhr. Aber das Ambiente ist schon sehr schön. Ihr bekommt dort schwäbische Klassiker in Tapas-Portionen. Das Konzept hat was. Aber schöner wäre es, wenn die Küche nicht am Nachmittag schließen würde.

Gasthaus Bären in Stuttgart – wir waren leider zu früh

Stuttgart – mein Fazit:

Schön wars…trotz der Hitze. Und ich war nicht zum letzten Mal in Stuttgart. Da schreckt mich auch die Riesen-Baustelle rund um den Bahnhof nicht ab. Es gibt noch soviel, das ich nicht gesehen habe. Und dann werde ich mir Zeit nehmen. Ein Kurztrip mit einer Übernachtung wäre super. Zumal ich gelesen habe, dass die Stadtbibliothek im Dunklen blau leuchtet.

*Kleine Info zur Transparenz: Stuttgart Marketing GmbH hat mir eine Stuttcard Plus und ein Kombi-Ticket für die City Tour spendiert. Meine Meinung bleibt aber trotzdem meine Meinung und ändert sich dadurch nicht.

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