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Spaziergang über den Alten Südlichen Friedhof2 Minuten Lesezeit

Grabsteine auf dem Alten Südlichen Friedhof in München

Der Alte Südliche Friedhof ist ein wunderschöner Park. Und er liegt mitten in der Stadt. Direkt oder eher in der Nähe vom Sendlinger Tor. Er ist auch immer noch eine Art Geheimtipp. Kaum besucht und wenn Ihr Ruhe sucht, dann schaut Euch doch mal diesen Park an.

Ich habe ein Faible für Friedhöfe. Ich mag es, mir die Grabsteine anschauen und versuche dann, mir vorzustellen, wie der Verstorbene wohl gelebt haben mag.

Wenn ich unterwegs bin, dann versuche ich immer, mir einen schönen Friedhof anzuschauen. Ich war mal in Venedig auf der Friedhofsinsel San Michele. Leider war ich dort bis auf den Gärtner ganz alleine und das war mir dann doch ein wenig zu einsam. Also habe ich schnell eine Runde gedreht, ein paar Fotos gemacht, damit ich beweisen kann, dass ich dort war und bin dann wieder mit dem nächsten Vaporetto zurückgefahren.

Alter Südlicher Friedhof

Friedhof oder Park

Auf dem Alten Südlichen Friedhof ist über 450 Jahre Münchner Geschichte zur Ruhe gebettet. Während der alte Teil aus dem Jahr 1563 stammt, wurde der neue Teil im Jahr 1850 eröffnet. Aber sowohl im alten als auch im neuen Teil wird seit dem 01. Januar 1944 niemand mehr bestattet und viele Gräber werden auch nicht mehr gepflegt (die Gräber haben meist auch die Angehörigen „überlebt“).

Und genau das finde ich so charmant an diesem Friedhof. Die Grabsteine stehen krumm und schief, einige müsen vorm Umfallen gesichert werden. Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich mir über die Schulter schaue. Nein, ich habe keine Angst vor Untoten. Aber ich habe manchmal das Gefühl, dass mein Interesse an Fotomotiven vielleicht unsensibel erscheinen könnte. Dass ich mit meinen Fotos die Totenruhe stören könnte.

Weil der Friedhof schon so alt ist, sind auch die Berufsbezeichnungen manchmal ziemlich altmodisch. Auf den Grabsteinen ist sehr häufig der Beruf oder der Stand des Verstorbenen zu finden. Wenn Ihr dort einen Realitätenbesitzer seht, dann ist es nicht anderes als ein Immobilienbesitzer. Hört sich auf jeden Fall vornehmer an. Ähnliches könnt Ihr auch in Wien sehen.

Auch wenn dort keine Beerdigung oder Trauerfeier mehr stattfindet, ist es doch immer noch ein Friedhof und kein Park. Und obwohl er mitten in der Stadt liegt, ist es dort immer soooo schön ruhig…auch im Winter.

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