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Besondere Parks und Gärten in München7 Minuten Lesezeit

Parks und Gärten in München

Ich muss unbedingt mal wieder etwas über München schreiben, schließlich wohne ich hier schon seit 10 Jahren. Es gibt so ein paar Orte, die haben es mir hier ziemlich angetan: Parks, Gärten und Friedhöfe. Und während ich das hier so schreibe, entdecke ich die Blogparade von Katja vom WellSpa-Portal. Katja sucht Lieblingsorte für Auszeitgenießer und Genussabenteurer in Deutschland. Da passen doch meine Parks und Gärten in München ganz gut.

Es ist jetzt nicht so mein Ding, durch riesengroße Parks zu laufen, in denen ich außer Wiese und Bäumen nichts Spannendes finden kann. Mit dem Englischen Garten zum Beispiel kann ich mich nicht so recht anfreunden. Er ist einfach nur groß. Aber vielleicht muss ich mir da einfach mal ein wenig mehr Zeit nehmen. Das Gleiche gilt für den Olympiapark. Obwohl ich hier gestehen muss, dass ich noch nicht häufig dort war. Hab ich direkt mal auf meine Liste gesetzt ;-)

Ich liebe Abwechslung im Park und da gefallen mir diese drei wirklich gut: Nymphenburger Schlosspark, Botanischer Garten und der Alte Südliche Friedhof. Und mit dem fange ich dann auch direkt mal an.

Parks in München – Alter Südlicher Friedhof

Ich habe ein besonderes Faible für Friedhöfe. Fragt mich nicht, woher das kommt. Keine Ahnung! Es wurde auch nicht vererbt; der Rest meiner Familie hat’s nicht so mit Friedhöfen. Aber ich versuche mir immer vorzustellen, wie der Mensch wohl gelebt haben mag. Wenn das Grab oder die Gruft größer und feudaler ist, versuche ich auch, etwas über das Leben des Verstorbenen zu erfahren – Google sei Dank.

Am spannendsten sind für mich ältere Friedhöfe, wenn die Gräber schon nicht mehr gepflegt werden. Da wackeln dann die Grabsteine, weil die Bäume ihre Wurzeln durchdrücken. Die Grabsteine sind halb verwittert, so dass man die Inschriften schon gar nicht mehr richtig lesen kann. Die Gräber sind dann schon über 100 Jahre alt und es gibt auch keine Angehörigen mehr, die sich kümmern können.

Während bei anderen Friedhöfen die Gräber nach 25 Jahren zugeschüttet werden, wenn die Zeit nicht verlängert wird, ist aus diesem Friedhof schon längst ein wunderschöner Park geworden. Auf dem alten Teil wird heute niemand mehr bestattet, alles bleibt wie es ist. Und obwohl er mitten in der Stadt liegt – wirklich mitten drin, direkt am Sendlinger Tor – hört man im Park wirklich nichts. Absolute Stille.

Ich war jetzt schon mehrere Mal dort und bin jedes Mal wieder fasziniert, erstaunt und auch beruhigt, dass es in dieser doch recht lauten Stadt einen so stillen Ort gibt. Wow…pathetische Worte. Ein bißchen zu viel…ich gebe es zu. Aber schaut Euch den Friedhof mal an. Und sagt mir, wie Ihr ihn findet. Ich finde ja, er hat was. Ich habe schon mal über diesen wundervollen Park geschrieben.

Thalkirchner Straße 17, 80337 München | Öffnungszeiten: 08:00 – 18:00 Uhr

Parks in München – Botanischer Garten

Ok, es ist jetzt nicht unbedingt ein Park. Von einem Park erwarte ich, dass ich ihn betreten darf, ohne dafür Eintritt zu zahlen. Also ist der Botanische Garten in München nur im Winter ein Park. Dann darf man nämlich umsonst rein. Frühling, Sommer, Herbst muss man einen kleinen Obulus zahlen. Aber der Eintritt hält sich echt in Grenzen. Wenn man bedenkt, was man geboten bekommt.

Ich war mal wieder da, am Ostermontag und Ihr solltet, wenn Ihr am Wochenende oder Feiertag fahrt, besser mit den Öffentlichen „anreisen“. Es gibt gegenüber ein paar Parkplätze, aber die sind auch ziemlich schnell belegt. Aktuell ist es ein wenig umständlich mit Bus und Bahn, weil Baustelle und Schienenersatzverkehr, aber im Normalfall kommt Ihr mit der Tram (Straßenbahn für die Nicht-Bayern) Nr. 17 direkt bis vor die Tür (Haltestelle Botanischer Garten).

Menzinger Straße  65, 80638 München  | Öffnungszeiten: 09:00 – 16:30/17:00/18:00/19:00 Uhr – Gewächshäuser schließen 30 Minuten früher | Tageskarte für Erwachsene kostet 5,50 EUR

Nymphenburger Schlosspark

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Botanischen Garten liegt der Park vom Schloss Nymphenburg. Man kommt auf direktem Weg vom Schlosspark in den Botanischen Garten. Im Winter ist das Türchen offen und das Kassenhäuschen des Botanischen Gartens nicht besetzt.

Das Nymphenburger Schloss. Ein Schloss mitten in der Stadt!!! Und in München gibt es sogar zwei davon: Schloss Nymphenburg und Schloss Blutenburg. Letzteres liegt jedoch am Stadtrand in Obermenzing. Beide Schlösser und auch die Schlossanlage in Oberschleißheim sind durch Kanäle irgendwie miteinander verbunden. Oberschleißheim ist aber nicht mehr in München, Blutenburg doch recht klein und unscheinbar. Nymphenburg dagegen ist das, was man sich unter einem Schloss vorstellt.

Aber ich schweife ab…während man für das Schloss natürlich Eintritt bezahlen muss, ist der Park für Jedermann geöffnet. Allerdings nicht rund um die Uhr. Aber nachts muss man sich da auch nicht aufhalten. Jetzt ist der Park schon so konzipiert wie der Englische Garten. Viele alte Bäume und viel Wiese. Dazwischen viel Wasser: Seen, kleine Teiche, Kanäle und Springbrunnen. Um den Park ein wenig aufzulockern, liegen noch vier weitere Mini-Schlösser im Park verteilt: die Parkburgen Amalienburg, Badenburg, Pagodenburg und die Magdalenenklause.

Und alle kleinen Schlösschen sind unterschiedlich:

  • Amalienburg ist das Lust- und Jagdschlösschen, benannt nach Maria Amalia, der Gattin von Kurfürst Karl Albrecht.
  • Die Pagodenburg war als Rückzugsort der hohen Herrschaften nach sportlicher Betätigung im Schlosspark gedacht.
  • Die Magdalenenklause hat weder etwas von einer Burg noch von einem Schloss. Das Gebäude schaut aus, als würde es jeden Moment zusammenfallen. Die Gartenanlage ist auch total ungepflegt und schaut total verwildert aus. Aber das ist auch so gewollt. Hier wollte der Kurfürst der Welt entfliehen. Die hatten Probleme…
  • Und dann gibt’s da noch die Badenburg. Tatsächlich ist es ein kleines Hallenbad, allerdings nur für die damaligen Bewohner und Gäste von Schloss Nymphenburg. Heute ist da nichts mehr mit Schwimmen; nur noch anschauen. Im Untergeschoss befindet sich das Schwimmbecken (böse Zungen nennen es die Badewanne) und oben drüber ist ein Festsaal.

Öffentliche Führungen durchs Schloss Nymphenburg gibt’s jetzt nicht, aber wenn Ihr ein Gesamtticket kauft, dann sind die Besichtigung des Schlosses (mit Audio-Guide), die Museen und Parkburgen im Preis inbegriffen.

Öffnungszeiten Schloss: 01. April – 15. Oktober 09:00 – 18:00 | 16.Oktober – 31. März 10:00 – 16:00 | Öffnungszeiten Parkburgen: 01. April – 15. Oktober 09:00 – 18:00 | 16. Oktober – 31. März geschlossen | Öffnungszeiten Schlosspark: Januar – März, November, Dezember 06:00 – 18:00 | April + Oktober 06:00 – 20:00 | Mai – September 06:00 – 21:30

Gesamtticket (Schloss, Parkburgen und Museen: 01. April – Mitte Oktober 11,50 EUR, Mitte Oktober – 31. März 8,50 | Audio-Guide: 3,50 EUR | Schloss ohne Parkburgen: 6,00 EUR | Parkburgen ohne Schloss: 4,50 EUR

DER Park in München – Englischer Garten

Oben in meiner Einleitung habe ich ja geschrieben, dass ich mit dem Englischen Garten gar nicht so klarkomme. Wenn ich aber ein bisschen mehr darüber nachdenke und nachdem ich jetzt auch noch mal dort war, muss ich meine Meinung wohl revidieren. Klar ist der Park riesig – laut Infotafel gehört er zu den größten innerstädtischen Parks der Welt -, aber er ist immer extrem gut besucht. Ich war an einem Sonntag bei Schmuddelwetter – also Regen, kalt und grauer Himmel – dort und es waren viele Leute unterwegs. Da saßen sogar welche mit Buch auf der Bank. Das wäre mir ja viel zu kalt.

Wusstet Ihr, dass es im Englischen Garten ein Japanisches Teehaus gibt? Also es gibt das Seehaus. Das kenne ich. Aber ein Teehaus?  Klar, gibt es das Teehaus. Das wurde anläßlich der Olympischen Spiele im Jahr 1972 dem Freistaat Bayern gestiftet. Und an einem Wochenende im Monat gibt es vier mal täglich eine traditionelle Japanische Teezeremonie, an der man teilnehmen kann. Eine vorherige Anmeldung ist nur zum Japanfest nötig. Sonst einfach hingehen. Die kleine Insel, auf der das Teehaus steht, ist auch nur dann zugänglich. Sonst ist das Tor zu und man kann auch nur ganz schwer reinschauen, weil das Inselchen echt schön zugewachsen ist. Und alles extrem gut gepflegt.

Termine für die öffentlichen Vorführungen unter www.urasenke-muenchen.de | Erwachsene 8 EUR, Kinder bis 12 Jahre bezahlen 4 EUR

Surfen in der Stadt

Mein Highlight sind die Surfer auf dem Eisbach. Ihr lest schon richtig…Surfer! Mitten in der Stadt! Der Eisbach verläuft neben dem Haus der Kunst oberirdisch mit einer ziemlichen Strömung und schießt über eine im Wasser verbauten Mauer. Dadurch kommt es zu der berühmten Stehenden Welle. Und genau dort wird gesurft. Das ist aber nichts für Jedermann. Man sollte schon surfen können, sonst macht’s dort keinen Spaß. Und man blamiert sich auch ziemlich.

Links und rechts am Ufer stehen die Surfer mit ihren Brettern unterm Arm und warten auf ihren Einsatz. Da gibt’s kein Vordrängeln und kein Gemecker. Jeder surft drei-, viermal von links nach rechts und lässt sich dann mehr oder weniger kontrolliert fallen und stromabwärts treiben. Dann wieder an Land krabbeln – mehr oder weniger elegant – und wieder anstellen.

Ohne Zuschauer geht da natürlich gar nichts. Das ist doch viel zu spannend, als einfach weiterzugehen. Und so stehen da immer jede Menge Schaulustige, die den Lokalmatadoren zujubeln. Manchmal sieht man aber auch echte Superstars wie Jack Johnson auf der Stehenden Welle. Der war wegen eines Konzertes in der Stadt und hat es sich nicht nehmen lassen, auf dem berühmten Eisbach zu surfen. Und der kommt von Hawaii; der sollte surfen können.

Wenn Ihr jetzt gerade am Ufer steht und den Eisbach-Surfern zuschaut, dann geht doch ein paar Schritte weiter in Richtung grün. Dann kommt Ihr nämlich direkt zum Japanischen Teehaus. Und von dort sind es auch nur noch ein paar Meter zum Monopteros. Also bis Ihr ihn seht. Er schaut aus wie ein griechischer Tempel und wurde zwischen 1832 und 1837 im Auftrag von Ludwig I von Bayern erbaut. Da er ja auf einem künstlichen Hügel steht, kann man ihn schon von weitem sehen und man hat von oben auch eine tolle Sicht auf die Stadt. Aber dafür muss man da erstmal hoch…

Parks in München – Westpark

Quasi direkt vor meiner Haustür liegt der Westpark. Und ich war noch nie dort. Bis jetzt. Jetzt habe ich mir auch den Westpark angeschaut. Er ist ein bisschen wie ein Wohnzimmer. Das Wetter war gut, aber nicht spitze. Und es war schon gut was los Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass wir wieder Temperaturen haben wie im Sommer 2018, dann wird’s wahrscheinlich auch im Westpark eng. Sogar bei dem solala-Wetter haben es sich schon viele Menschen auf den Wiesen gemütlich gemacht.

Mich hat ja hauptsächlich der Japanische Garten interessiert. Im Englischen Garten gibt’s ja auch ein bisschen Garten rund ums Japanische Teehaus, aber da kommt man nur rein, wenn das Inselchen wegen der Teezeremonie geöffnet ist. Im Westpark ist immer offen. Es gibt ein bisschen Wasser, eine Pagode im Teich (man kommt aber nicht hin), ganz viel Grün und man sieht die Liebe, mit der der Garten gestaltet wurde und die Sorgfalt, mit der er gepflegt wird.

Direkt daneben gibt’s aber tatsächlich noch einen Chinesischen Garten! Von dem wusste ich vorher nicht. Und der ist echt süß. Ganz klein, aber ebenso aufwändig gestaltet. Das dürfte dann wohl ein Überbleibsel der Internationalen Gartenausstellung aus dem Jahr 1983 sein.

Dazu gibt’s dann natürlich noch den obligatorischen See, die ein oder andere weitere Wasserfläche, natürlich jede Menge Wiese, auf denen man sich definitiv auch ausbreiten darf, einen Rodelhügel und einen Rosengarten, den ich erst noch erkunden muss. Dann noch einen Biergarten, das Open-Air-Kino Kino, Mond und Sterne und – ganz ungewöhnlich – sogar einen großen Parkplatz. Aber wenn ich Wikipedia glauben darf, dann versteckt sich im Westpark noch viel, viel mehr. Ich muss auf jeden Fall noch mal hin.

 

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